Was bringt eine Leerstandsabgabe?
Einzelne Bundesländer errechnen die Zahl ihrer leer stehenden Wohnungen basierend auf Stromzählerauswertungen selbst. Die Bilanz: Durchschnittlich könnten ein bis drei Prozent sofort in dauerhaften Wohnraum umgewandelt werden, rund ein Viertel davon müsste davor allerdings saniert werden. Zudem sei rund die Hälfte des Leerstands ohnehin kurzfristiger Natur – etwa bei Mieterwechsel. Richtig groß sei der Hebel einer Leerstandsabgabe für die Wohnraumbeschaffung also nicht, so Ökonom Klien. Er verweist auch darauf, dass die Leerstandsquoten in ruralen Gegenden meist deutlich höher sind als in Ballungszentren, die wiederum einen größeren Wohnungsbedarf haben.
Wifo-Ökonom Klien verweist auf eine Studie aus Frankreich. Diese zeige, dass es auch bei einer relativ geringen Leerstandsabgabe einen leicht positiven Lenkungseffekt bezüglich neuer Wohnraumschaffung gebe. Dort entspricht die Höhe der Abgabe 15 Prozent der erwartbaren Mieterlöse.