Klügere Leute werden eher Lehrer, wenn die Wirtschaft schlecht läuft
Mit Österreichs Wirtschaft läuft es ja derzeit alles andere als rund. Wenn man auf die Ergebnisse einer Studie aus Florida blickt, wäre das aber gerade auch eine Chance.
Denn die Studie Weak Markets, Strong Teachers: Recession at Career Start and Teacher Effectiveness zeigt: Lehrer:innen, die während einer Rezession ihren Job antreten, sind im Schnitt besser in ihrem Job als ihre Kolleg:innen.
Besser heißt hier konkret: Sie helfen ihren Schüler:innen besser dabei, ihre Mathematik- und Lese-Leistungen in Prüfungen zu verbessern.
Aus anderen Studien ist bekannt, dass Lehrer:innen in den USA großteils aus der unteren Hälfte der IQ-Verteilung von Universitätsabsolvent:innen stammen.
Das klingt jetzt hart, aber es ist empirisch erwiesen, dass Lehrer:innen mit besseren kognitiven Fähigkeiten die Prüfungsleistungen ihrer Kinder stärker verbessern.
Der Schluss aus der Studie: Wenn die Wirtschaft schlecht läuft, dann gehen auch Leute in den sicheren Lehrerjob, die sonst besser bezahlte Alternativen vorziehen.
So gesehen sind Wirtschaftsflauten eine Chance für den Staat, klügere Leute in die Schulen, Ämter und Behörden zu bekommen, als das sonst möglich wäre.
Hier der Abstract der Studie:
How do alternative job opportunities affect teacher quality? We provide causal evidence on this question by exploiting business cycle conditions at career start as a source of exogenous variation in the outside options of potential teachers. Unlike prior research, we directly assess teacher quality with value-added measures of impacts on student test scores, using administrative data on over 30,000 Florida public school teachers. Consistent with a Roy model of occupational choice, teachers entering the profession during recessions are significantly more effective in raising student test scores. Results are supported by robustness tests and unlikely to be driven by differential attrition.