Der durchschaubare Kampf der FPÖ gegen den ORF
Um Zufälle handelt es sich dabei nicht – obwohl es FPÖ-Insidern zufolge ursprünglich eigentlich nicht die Strategie gewesen wäre, ORF-Bashing ins Zentrum des EU-Wahlkampfes zu rücken. Das änderte sich aber mit Fortdauer des Wahlkampfes. Die Blauen gingen in den Angriffsmodus über und suchten zuletzt alle Möglichkeiten zu nutzen, gegen den ORF zu kampagnisieren.
Mit der Intensivierung der Angriffe lässt sich, wie man bei Blauen immer wieder hört, verlässlich Aufmerksamkeit generieren. Vor allem aber kommen ORF-Angriffe in der eigenen Wählerschaft gut an und lassen sich mit der Erzählung vom Kampf gegen das „System“ vereinen. Dabei kam der FPÖ durchaus entgegen, dass der ORF in einer Fragestellung unlängst in einem TV-Duell das Attentat auf den slowakischen Premier, Robert Fico, mit der aufgeladenen Stimmung in Zusammenhang brachte – für die wiederum auch die Blauen mit verantwortlich wären. Vilimsky griff daraufhin den ORF an: Es sei „eine Frechheit der Sonderklasse“, dass er in die Nähe eines politischen Attentats gerückt werde. Später erklärte der ORF-Moderator, das nie getan oder beabsichtigt zu haben.