Für unser Landschaftsbild, die Biodiversität, den Tourismus und das Tierwohl wollen und brauchen wir mehr Tiere, die auf der Weide gehalten werden.
Durch das Grasen halten die Tiere die Wiesen frei von Bäumchen oder Sträuchern und bewahren so den Lebensraum vieler Pflanzen und Insekten. Aber die Almen gehen verloren. Im Jahr 2000 waren es noch 9166, 2022 zählte man hierzulande 7998 Almen. . Das hat vielfältige Gründe. Der Arbeitsaufwand ist einer davon. „Landwirte verbringen viel Zeit damit, Zäune aufzustellen und Tiere zu suchen“, sagt Johannes Scholz.
Virtuelle Weidezäune könnten das nun erleichtern, wie Laura Anninger in einem sehr lesenswerten Text im Falter berichtet:
Dabei zeichnet der Tierhalter per App virtuelle Weidegrenzen ein. Die Tiere tragen ein Modul um den Hals, so groß wie eine Kuhglocke und mit einem GPS-Receiver ausgestattet. Nähern sich die Tiere den Weidegrenzen, gibt es eine immer höher werdende Tonfolge ab. Bringt sie das nicht ab, folgt ein leichtes elektrisches Signal.
Virtuelle Zäune sind in den USA, Neuseeland und Australien verbreitet. Das norwegische Unternehmen Nofence verkauft seine Systeme in Europa und Übersee. In Österreich gibt es sie noch nicht – wegen des unwegsamen Geländes und des schlechten Netzes in den Bergregionen. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen fehlen bislang.
Ist das mit dem Tierwohl vereinbar?
Die Forscher maßen zudem Herzfrequenz und Cortisol-Level der Ziegen. Sie fanden keinen langfristig negativen Stress. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen eine britische sowie eine nordirisch-österreichische Studie.
So funktionieren virtuelle Weidezäune im (Schweizer) Alpenraum: https://www.countryside.info/p/agroscope-alpwirtschaft-berglandwirtschaft