Wie Nehammer in der Schule war und aus welchem Haus er kommt
Auch in der Schule war Nehammer definitiv kein Streber. Im Kollegium Kalksburg, einer katholischen Privatschule in Wien-Liesing, dreht er zwei Ehrenrunden. Dann weicht er für die letzten zwei Schuljahre und die Matura ins öffentliche Amerlinggymnasium in Wien-Mariahilf aus.
Täglich fährt der schon 18-Jährige mit einem Saab 9000 in die Schule, das Parkpickerl war damals noch nicht einmal eine Idee. Im elterlichen Saab gibt es ein Autotelefon, eine kleine Sensation Anfang der 1990er-Jahre. Er ist beliebt, erobert den Schwarm seines Jahrgangs in der Parallelklasse.
Foto: Instagram/Karl.Nehammer
Karl Nehammer war alles andere als ein Streber. Der spätere Kanzler dreht zwei Ehrenrunden in der Wiener Privatschule Kollegium Kalksburg und maturiert schließlich am öffentlichen Gymnasium Amerlingstraße in Wien-Mariahilf. Seinen Studienwunsch Jus schloss er nie ab, seinen Master holte er sich wie viele Politiker an der Donau-Uni Krems
Es war trotzdem nicht einfach, eines der drei Nehammer-Kinder zu sein. Die Nehammers sind wohlhabend und im konservativen Wien bestens vernetzt. Die Erwartungen sind hoch. Vater Karl baute nach einem Welthandel-Studium die LGV Frischgemüse Wien auf und leitete sie über 30 Jahre.
Die Handelsgenossenschaft von 100 Gärtnereibetrieben aus Wien und Niederösterreich ist ein Machtfaktor in der Wirtschaftskammer und somit in der ÖVP.
Auch Mutter Grete ist eine „Powerfrau“, als Geschäftsführerin der Blumenwerbung war sie über Jahrzehnte das sympathische Gesicht der Wiener Gärtner und Floristen, zum Valentinstag macht sie Bundespräsident und Bundeskanzler traditionell mit Blumensträußen die Aufwartung.
Der Junior fällt eher in die Kategorie verwöhnter Schnösel. Mitmachen im Unterricht? In den Fächern Turnen, Zeichnen oder Werken nur, wenn es ihn freut.
Dafür beteiligt er sich leidenschaftlich und damals schon christlich-konservativ prinzipientreu an politischen und vor allem historischen Debatten, erinnern sich Schulkollegen. Vor allem die Schlachten- und Kriegsgeschichte hätten es ihm angetan, er steht unter dem Einfluss seiner Großeltern, bei denen er viel Zeit verbringt, weil beide Eltern berufstätig sind.
Aus dem Falter: “Kann dieser Kanzler eigentlich Kanzler?” von Barbara Toth