Wie man in Großbritannien auf die Bedrohung durch Russland blickt
Das erste westliche Land, das der Ukraine Kampfpanzer geliefert hat, war Großbritannien – und dazu noch Luftabwehrwaffen und weitreichende Storm-Shadow-Marschflugkörper.
Vermutlich diese Waffen waren es, mit denen die Ukraine mindestens ein russisches Schlachtschiff sowie ein U-Boot im Hafen von Sewastopol auf der besetzten Krim-Halbinsel versenkte.
Die Kursk-Offensive, so behauptete nun die russische Zeitung Iswestija, sei in Wahrheit eine Nato-Operation gewesen – und Großbritannien die treibende Kraft dahinter.
Dmitri Rogosin, einst Russlands Botschafter bei der Nato und Ultranationalist, sagte, die ukrainischen Operationen »stinken auf eine Meile Entfernung nach den Briten«.
Macht man sich in Großbritannien also jetzt besondere Sorgen, wie Putin reagieren könnte? Ja und nein. Nein, weil es auf die Kursk-Offensive keine wahrnehmbare Reaktion in Westminster gab.
Ja, weil die Briten ausdrücklich mit einer Vergeltung Russlands rechnen – und zwar für sämtliche Unterstützung, die der Westen der Ukraine geliefert hat.
»Die Lehren aus der Geschichte lauten, dass die Russen nicht vergessen und dass sie zurückkommen werden, um Rache zu üben«, sagte der neue Chef des britischen Generalstabs, Sir Roly Walker, bei seiner Antrittsrede Ende Juli.
Genau diese Sorge solle die Briten anspornen, fügte der General hinzu: Innerhalb der nächsten drei Jahre müsse Großbritannien in die Lage versetzt werden, einen Krieg entweder zu kämpfen oder abzuschrecken.
Konkret bedeute das: »Die britische Landstreitkraft muss befähigt werden, eine Streitmacht zu zerstören, die mehr als dreimal so groß ist wie sie selbst.«
Aus der Zeit.