Wer die FPÖ schlagen will muss an die Nichtwähler:innen heran
Christoph Kotanko schreibt in den OÖ Nachrichten:
"Allen Parteien ist klar, dass man sich von den Nichtwählern mehr holen kann als von einer Konkurrenzpartei", sagt der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier. Der ORF-Experte schätzt, dass zehn bis 15 Prozent der Verweigerer mobilisierbar sind – "das ist mehr als irgendein Wechselwählerstrom zwischen den Parteien."
Die ÖVP, die Sozialdemokraten und die Freiheitlichen haben hier bei der Nationalratswahl die besseren Karten. Denn zur Mobilisierung der Nichtwähler braucht man den Einsatz vieler Funktionäre, "die Ochsentour auf Veranstaltungen und das Gehen von Tür zu Tür" (Filzmaier). Dort würden die Stimmenkeiler viele Leute treffen, die irgendwann schon Schwarz, Rot oder Blau gewählt haben.
159.000 Leute, die bei der vergangenen EU-Wahl die SPÖ wählten, gingen dieses Mal nicht wählen. Bei der ÖVP waren es 117.000 Menschen. Die FPÖ hingegen holte sich zusätzlich 98.000 Menschen, die beim letzten Mal nicht wählen gegangen waren.
Wann gehen Nichtwähler wieder wählen?
Die Beweggründe sind vielschichtig, es gibt sogar wissenschaftliche Studien zur Bedeutung des Wetters an Wahltagen. Was zuverlässig funktioniert, ist das Bewerben einer großen Richtungsentscheidung. Wenn die Politik glaubwürdig vermitteln kann, dass es diesmal "auf jede Stimme ankommt", kommt Bewegung rein. Daher reden Babler, Kickl und Karl Nehammer (VP) vom "Kanzlerduell". Der Schwarze bläst zur "Aufholjagd", der Rote will "Reformkanzler" werden, der Blaue "Volkskanzler".