Investoren setzen auf die Bahn
Trotzdem ist im internationalen Eisenbahngeschäft offenbar das Gründungsfieber ausgebrochen. Das grosse Vorbild der Investoren ist dabei die private italienische Gesellschaft Italo. Mit Erfolg betreibt sie Hochgeschwindigkeitszüge, die von den Regionen im Norden des Landes bis in den Süden verkehren. Italo hat es geschafft, den Airlines Marktanteile wegzunehmen.
Manche Verfechter des Schienenverkehrs schwärmen daher davon, dass sich das Eisenbahngeschäft im selben Stadium befinde wie die Luftfahrt 1992. Damals hatte die EU den Sektor liberalisiert; seither können die Airlines der Mitgliedsländer die Preise und die Flugrouten frei gestalten.
Das Geschäft ist dadurch aufgeblüht, und viele Investoren erhoffen sich eine ähnliche Entwicklung im ebenfalls liberalisierten Bahnmarkt. In der EU herrscht der sogenannte Open Access. Das heisst, private Zugbetreiber erhalten Zugang zu den nationalen Schienennetzen, wenn sie gewisse Bedingungen erfüllen.
Allerdings ist das Eisenbahngeschäft viel komplexer als der Flugmarkt. «Es gibt nicht viele Experten ausserhalb der Staatsbahnen, die wissen, wie es funktioniert», sagt van den Biggelaar. Für seine Firma Heuro sind daher auch Manager tätig, die vorher für die niederländische Bahngesellschaft NS gearbeitet haben.