Ein gebrochenes Herz lässt sich neurochemisch nachweisen – zumindest bei Wühlmäusen
"Das Broken Heart Syndrome hat üblicherweise einen selbstlimitierenden Verlauf, das heißt, es geht vorüber", sagt Kraus. Die Zeit heilt tatsächlich alle Wunden, so scheint es. Das ist keine leere Phrase. Eine im Fachmagazin Current Biology erschienene Studie bestätigt diese These.
Das Forschungsteam rund um Erstautorin Anne Pierce von der University of Colorado Boulder hat dafür das Liebesleben von Präriewühlmäusen untersucht. Sie gehören zu jenen seltenen Säugetieren, die monogam leben.
Die Nager tun sich paarweise zusammen, kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs und trauern, wenn sie nicht bei ihrer Partnermaus sein können. Das zeigen entsprechende Hirnscans. Wenn die verpaarten Mäuse aufeinandertreffen, schütten sie Dopamin aus.
Trennt man die Mäuse allerdings für eine Weile, scheinen sie sich in dieser Phase zu entlieben. Treffen sie dann wieder aufeinander, erkennen sie einander zwar noch, der Dopaminrausch bleibt aber aus. Die Trennung hat offensichtlich auch auf neurochemischer Ebene Spuren hinterlassen.
Liebeskummer hat also ein Verfallsdatum, spekulieren die Forscherinnen und Forscher. Das Gehirn scheint einen Mechanismus zu haben, der es uns nach einer gewissen Zeit erlaubt, loszulassen und neue Bindungen einzugehen.