Die positiven Effekte der Automatisierung
Wir neigen ja, uns auf die negativen Effekte von Globalisierung, Automatisierung und Co zu versteifen. Aber schauen wir uns mal die Zahlen genauer an:
Seit 1950 ist die deutsche Bevölkerung um 15 Prozent gestiegen.
Wenn die Menschen heute gleich viel arbeiten würden wie 1950, müssten also die geleisteten Arbeitsstunden der Bevölkerung um 15 Prozent gestiegen sein.
Die gesamten Arbeitsstunden sind aber um 20 Prozent gesunken.
Das heißt: Eine durchschnittliche Person in Deutschland arbeitet heute in der Woche deutlich weniger als noch vor einigen Generationen.
Pro Person sind die gearbeiteten Stunden pro Jahr um 44 Prozent gesunken.
1950 arbeitete man pro Kopf noch 2400 Stunden, 2016 nur mehr 1340 Stunden.
Gleichzeitig ist die Arbeitsproduktivität um 800 (!) Prozent gestiegen.
Pro Arbeitsstunde erzeugt eine Person in Deutschland heute also neunmal so viele Güter oder Dienstleistungen wie noch 1950.
Die Zahl der Industrieroboter ist explodiert.
Sie senken aber nicht die Zahl der Jobs, wie die Statistiken zeigen, sondern sie helfen dabei, in weniger Zeit mehr zu produzieren.
Was ABER schon steigt ist die Ungleichheit. Durch die Automatisierung werden wir alle reicher – aber besonders die Menschen, denen die Roboter gehören.
Die Lohnquote ist in Deutschland seit 1970 um 5 Prozentpunkte auf 65 Prozent gesunken. In vielen Ländern passierte ähnliches.
Auch wenn in Summe durch die Automatisierung derzeit keine Jobs “fehlen”, weil neue im Dienstleistungsbereich geschaffen wurden.
Für viele Betroffene ist das aber sehr schwierig, weil sie oft nicht die Ausbildung und Fähigkeiten haben, für die neu entstehenden Jobs.
Studie: Die Auswirkungen der Automatisierung auf Wachstum, Beschäftigung und Ungleichheit
Peer reviewed ✅ in Perspektiven der Wirtschaftspolitik (2018)
✒️ Google Citations: 16
🧑 Klaus Prettner, Niels Geiger und Johannes A. Schwarzer