Die innere Stille der Seele
Der wahre Lohn der Tugend ist die innere Stille der Seele.
Mit diesem Zitat steht Kant ganz in der Tradition der antiken praktischen Philosophie und Weisheitslehre. In Orient und Okzident wurde das Lebensglück mit Seelenruhe oder Seelenfrieden identifiziert. Lebensglück galt – wie bei Kant – als das Ergebnis einer weisen, tugendhaften, guten Lebensführung. „Stille der Seele“ meint, dass wir in uns ruhen, von keinen negativen Affekten wie Zorn, Wut, Gier, Neid, Eifersucht, Überlastung, Angst, Sorgen, Unausgeglichenheit, übermäßige Trauer oder Leidenschaften in Aufregung, Unruhe und Stress versetzt werden. Eine „stille Seele“ hat in sich selbst ihr Genügen, hat sich selbst zur Hauptquelle der Freude gemacht, innere Konflikte und Widersprüche, die „Knoten des Herzens“ aufgelöst und führt das Leben, das sie führen möchte. Sie braucht keine äußeren „Erfolge“, der Lebensvollzug als solcher erfüllt sie mit Freude. Sie führt ein in sich stimmiges Leben und das ist ihr größtes Glück.
Aus Albert Kitzlers sehr empfehlenswerten Newsletter “Philosophie to go”.