Die FPÖ wird zur Volkspartei
„Die Zahl der FPÖ-Wähler mit Matura hat sich seit der EU-Wahl 2019 auf 23 Prozent verdoppelt“, rechnet Hofinger vor, auch Universitäts-Absolventen wählen blau. Eine Ursache für diese Verbreiterung der Wählerzone liest er eindeutig aus den Daten: „Ohne die Pandemie wäre die FPÖ nicht stärkste Partei geworden. Die Gegnerschaft zu den Corona-Maßnahmen war weit gestreut, von Unternehmern über die Yoga-Lehrerin bis zu bisher völlig Apolitischen. Die Protestlinie von Herbert Kickl ist in Gesellschaftsschichten anschlussfähig, für die Kickl bisher unwählbar war.“ Der Anti-Establishment-Kurs zieht, das Wettern gegen „das System“ auch.
Während die FPÖ zur Volkspartei wächst, schrumpfen die früheren Groß- zu Klientelparteien. Die ÖVP ist der Wahlverein der Bauern, Beamten, und – neuerdings – der Autofahrer; die SPÖ der Schutzverband für Pensionisten und Wiener Gemeindebedienstete.