Die ersten Städte wurden in der Ukraine errichtet
Die NZZ berichtet:
Jahrzehntelang gab es in der Archäologie keinen Zweifel daran, dass die ersten Städte der Menschheit ab etwa 3800 v. Chr. in Mesopotamien, im heutigen Irak, entstanden. Nur dort, das schien festzustehen, lebten zu diesem Zeitpunkt Tausende Menschen auf engem Raum zusammen, ernährten sich von im Hinterland produzierten Lebensmitteln, trieben Handel und entwickelten eine Verwaltung.
Nun wackelt dieses scheinbare Dogma gewaltig: Archäologen erforschen Siedlungen, die bereits um 4000 v. Chr. Ausdehnungen von bis zu 320 Hektaren, das ist dreimal die Grösse der Altstadt von Bern, erreichten und in denen mehr als 10 000 Menschen gelebt haben könnten. Sie befinden sich nicht in Mesopotamien – sondern in der Ukraine.
In der ukrainischen Ebene standen vor 6000 Jahren Siedlungen mit mehr als 2000 Häusern:
Die Häuser waren aus Holz und Lehm errichtet, durchaus vergleichbar mit heutigem Fachwerk. Ob sie ein- oder zweistöckig waren, ist umstritten, auch, ob die Giebel spitz oder bogenförmig waren. Sie glichen sich jedenfalls alle in vielerlei Hinsicht und waren oft ähnlich gross, etwa 5 Meter breit und 14 Meter lang. Müller sagt sogar: «Die Architektur erinnert an Lego, das war ein Modulsystem.»