Das Wahngebilde der FPÖ
Ruth Wodak und Walter Ötsch schreiben:
Das Wahngebilde der FPÖ funktioniert, weil akut vorhandene Ängste und Unsicherheiten angesprochen werden. Die anderen Parteien scheinen kaum zu verstehen, wie sehr viele Menschen durch den permanenten Krisenmodus erschüttert sind. Die Corona-Pandemie (2020), der Ukrainekrieg (ab 2022), dann die heftige Inflation (ab 2022) und der Krieg im Nahen Osten (ab 2023) haben die Stimmung drastisch verändert, zuletzt mit der Angst vor einem Atomkrieg. Vor allem aber verlangen so viele Ängste nach lösungsorientierten politischen Antworten. Wenn die FPÖ jene Partei ist, die diese Ängste am deutlichsten anspricht und Rettung verspricht, dann wird ihr ein Teil der Bevölkerung folgen – unabhängig davon, welche noch so abenteuerliche "Theorie" sie dabei auftischt.